Vor wenigen Jahren beschlossen einige Menschen in einem Verein, ein zirkuläres Raummodul zu entwickeln, welches möglichst viele Menschen selbst nachbauen können. Und das war ihre Geschichte:
Innenräume sind Lebensräume, gewissermaßen Biotope. Wir sollten sie also als solche behandeln! Das funktioniert, indem Häuser aus Materialien gebaut werden, die für uns genau wie die Umwelt gesund und unbedenklich sind. Eine Umsetzungsmöglichkeit ist, es selbst in die Hand zu nehmen. Das DIY-Konzept von Wood.ii ist da ein perfekter Startpunkt, um auch mit überschaubarem Budget und technischen Kenntnissen aktiv an der großen Transformation mitzuwirken. Unser Leitfaden gibt dir einfach und verständlich erklärt Antworten darauf und begleitet dich auf dem Weg.
Die aktive Mitwirkung an der Umgestaltung des Bausektors war unser Ausgangspunkt. Das Mittel der Wahl: das serielle, in Modulen angelegte Bauen. Ein einfacher, variabler Grundkörper kann nach Bedarf einzeln wie ein Tiny House oder vervielfältigt und kombiniert wie im Geschosswohnungsbau verwendet werden. 2019 hat der Häuser wie Bäume Verein in München einen ersten Prototyp konzipiert und umgesetzt, inspiriert vom Cradle-to-Cradle (C2C) Design Konzept. Bei unserem Prototypen handelt es sich um ein Tiny Office von ca. 16 m2, das nach seiner Erstnutzung vielen weiteren Nutzungen und nach Demontage wieder den passenden Materialkreisläufen zugeführt werden kann. Dieses Testprojekt wurde von der Hans-Sauer-Stiftung gefördert. Unsere Do it yourself- Bauanleitung als »Selbstbefähigung« für alle Interessierten wurde wiederum von der IKEA Stiftung unterstützt. Im Ergebnis können nun viele Leute mit überschaubaren Mitteln selbst solch ein Grundmodul herstellen und so ihren eigenen Beitrag leisten.
Oh ja! Wir sind eine »Indoor Generation« geworden, denn wir verbringen im Schnitt 90 % unserer Lebenszeit in geschlossenen Räumen. Uns umgeben allerlei krude Materialien. Die Qualität der Innenraumluft ist meist schlechter als draußen, viele werden krank.
Wenn wir jedoch zweifelsfrei unbedenkliche und gesundheitsfördernde Materialien nutzen, können solche Probleme gar nicht erst entstehen. Wir treffen einfach zu Beginn die richtigen Entscheidungen. Und darum geht es bei Cradle-to- Cradle, schon zu Beginn an das (vorläufige) Ende zu denken, gesunde Materialien zu verwenden und sie, ganz wie in der Natur, in endlosen Stoffkreisläufen gleichbleibend nutzbar zu halten, vom Anfang bis zum (Neu)Anfang. Außerdem gilt es erneuerbare Energien zu nutzen, möglichst viel Kohlenstoff aktiv zu binden und zu speichern sowie bei allem, was mensch tut, einen positiven Mehrwert zu schaffen, der über den eigentlichen Zweck hinaus auch anderen Lebewesen nützt.
Für uns bedeutet modulares Bauen, eine einmal entwickelte Grundkonstruktion beliebig vervielfältigen und für unterschiedliche Bedürfnisse variieren zu können. In der Regel sind solche Raummodule beliebig addierbar und kombinierbar. So weit, so bekannt. Was neu ist: Mit dem Wood.ii richten wir die Konstruktion und Bautechnologie auf das Urban Mining Konzept (UM) aus und stellen erstmals ein modulares Bausystem auf das breite Fundament der C2C- Philosophie.
Wer DIY praktiziert, lässt sich Lösungen für kleinere und größere Probleme einfallen oder sucht sich bereits Erfundenes, kommt aus den eigenen vier Wänden heraus, besorgt sich Materialien, spricht mit Menschen, die helfen können, lernt, lässt die eigene schöpferische Kraft sprudeln und erweitert Fähigkeiten durch eigene Handarbeit.
Bei so etwas wie dem Wood.ii wird allerdings ein echtes kleines Gebäude geschaffen, bei dem es viele Dinge zu beachten gibt. Deshalb erklären wir das ganze Vorgehen möglichst ausführlich und der Leitfaden hat ein paar Seiten mehr als sonst beim DIY.
Bei einem Bauprojekt gibt es vieles zu bedenken und zu berücksichtigen. Das ist mit persönlicher Verantwortung verbunden, für sich selbst und seine Ressourcen, für Helfende und natürlich auch im Umgang etwa mit Nachbarn, der Gemeinde und Behörden. Frage dich also bevor du loslegst:
Was bedeutet es, selbst Hand anzulegen im Bau?
Auf was lasse ich mich ein? Was schaffe ich selbst? Was gebe ich lieber an andere ab?
Wenn du über all das Gewissheit gewonnen hast, kann es losgehen!
Wir wünschen dir viel Freude und Erkenntnis beim zirkulären Bauen.